Der Maßstab der Demokratie misst, ob alle Menschen gleich und frei an Entscheidungen teilnehmen (können).
Allein schon durch die Individualität jeder Person können nicht alle Menschen gleich gleich und gleich frei sein. Demokratie setzt sich dennoch dieses Ziel und sorgt so auf materieller und sozialer Ebene dafür, dass alle Menschen gleichermaßen an einer Entscheidungsfindung mitwirken können. Mit diesem Maßstab misst Demokratie und muss sich selbst immer wieder messen lassen.
Historisch war Mangelernährung der Normalfall für große Teile der Menschheit und für viele ist sie es auch heute noch. Zugang zu ausreichend Nahrung ist jedoch eine der entscheidenden Voraussetzungen für eine politische Teilhabe und damit ein wichtiger
Maßstab der Demokratie
- vor allem dann, wenn der Überfluss des globalen Nordens durch die Armut im globalen Süden erkauft wird. Nur so ist es unter anderem möglich, dass Deutsche um die 14 % ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben was weit entfernt ist von den 40 % in den 1950er und 1960er Jahren und selbst dieser Wert ist global gesehen auch heute noch recht niedrig.
“Die Häuser denen, die drin wohnen.” ist ein klassischer Slogan der Hausbesetzerszene und doch beschreibt er recht akkurat den Missstand in vielen Städten: Die Wohnungen gehören nicht denen, die drin wohnen, sondern zu einem großen Teil profitgetriebenen Immobilienkonzernen, die mal mehr und mittlerweile immer weniger in öffentlicher oder genossenschaftlicher Hand sind. Die Mieter_innen sind damit ausgeschlossen von jeder Entscheidungsfindung und der
Maßstab der Demokratie
kann nur messen, dass Eigentum an Wohnungen alleiniges Entscheidungsrecht zuspricht und kaum zu etwas verpflichtet.
Trotz vielleicht anfänglicher Skepsis sind mit der Zeit viele Menschen und Nationen süchtig nach Erdöl geworden und den unendlichen Möglichkeiten, die es bietet. Dem
Maßstab der Demokratie
verbleibt heute nur noch zu messen, dass die meisten globalen Entscheidungen von Menschen getroffen werden, die so hochgradig abhängig von Erdöl sind, dass sie die Befriedigung ihrer Sucht an die erste Stelle setzen. Beschaffungskriminalität wächst sich so zu Kriegen aus, Rücksichtslosigkeit führt zum Klimawandel und von beidem sind Milliarden von Menschen betroffen, die keine Stimme hatten.